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Holunderbeeren am Strauch

Pflanzen des Bezirks #8

Katja Frenz, Umwelt- und Naturschutzamt
Schwarzer Holunder
Katja Frenz

Schwarzer Holunder – Die Apotheke vor der Haustür

Der schwarze Holunder (Sambucus nigra), Hollerbusch, schwarzer Flieder oder auch Ellhorn hat nicht nur viele Namen. Er ist eine der am häufigsten vorkommenden Straucharten in Mitteleuropa. In den Alpen wächst er auf einer Höhe bis zu 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Als robuste und widerstandsfähige (Heil-)Pflanze ist er aber auch im restlichen Europa anzutreffen – und ebenso in Westsibirien, am Kaukasus, im nördlichen Indien, in Kleinasien und in Nordafrika. Er wird bis zu 11 Meter hoch und hat als Flachwurzler ein ausgedehntes Wurzelwerk. In Friedrichshain-Kreuzberg ist er in zahlreichen Grünanlagen zu finden.

Über 60 Vogelarten und viele Insekten haben den Schwarzen Holunder zum Fressen gerne. Insektenfresser wie Mönchsgrasmücke und Grauschnäpper stellen im Spätsommer ihre Ernährung auf die kalorienreichen Holunderfrüchte um. Der Beerensaft gibt Ihnen genug Kraft für den weiten Flug Richtung Süden.

Der Holunder steht von Mai bis Juli in Blüte. Die bis zu 30 Zentimeter breiten Rispen bestehen aus einer Vielzahl an kleinen Einzelblüten. Sie entfalten einen frischen, fruchtigen Duft, der typisch für diese Strauchart ist. Ab August beginnt die Reifung der rund 6 Millimeter großen Holunderbeeren, die zu Beginn rot und im weiteren Verlauf schwarz gefärbt sind.

Sowohl die Blüten als auch die Beeren können zu Lebensmitteln wie Säfte, Gelees oder Mus verarbeitet werden. Als Heilpflanze lindert er Erkältungen, mobilisiert das Abwehr- und Herz-Kreislaufsystem.

Schon den Germanen und Kelten war der Holunder als “Apotheke vor der Haustür” heilig. Er wurde verehrt und durfte auch nicht einfach beschnitten werden. Er galt als Schutzbaum für Haus und Hof und der in ihm lebenden Göttin Holda legte man damals Opfergaben unter den “Hollerbusch”. Sie ist “Frau Holle”, uns allen aus dem Märchen bekannt.

Unser Rezepttipp im Juni: Holunderpfannkuchen.

6 Rispen Holunderblüten, 1 Ei, 50g glattes Mehl, 70ml Milch, 1TL Zucker, 1EL Vanillezucker

1 Prise Salz, Pflanzenöl zum Herausbacken, Puderzucker zum Bestreuen

  1. Die Blüten waschen, vorsichtig trocknen und abtropfen lassen.

  2. Die Eier trennen.

  3. Eiweiß steif schlagen.

  4. Mehl, Milch und Eigelb verrühren.

  5. Zucker, Vanillezucker und Salz dazugeben.

  6. Eiweiß vorsichtig unterheben.

  7. Blüten in den Teig tauchen.

  8. Pflanzenöl erhitzen und Blüten 2 bis 3 Minuten an beiden Seiten goldbraun backen.

  9. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen.

Und im August / September kochen wir aus den reifen Früchten Holundersaft!

Rezept für 500 ml Holundersaft:

1 Kilo Holunderbeeren-Dolden, 400 ml Wasser, Saft einer Zitrone

2 Töpfe und ein feines Sieb – bei zu groben Löchern zusätzlich ein Mulltuch, Passiertuch oder einen Nussmilchbeutel

keimfreie Flaschen mit Schraubdeckel oder Bügelflaschen zum Abfüllen

Der vitalstoffreiche, zuckerfreie Trunk stärkt die Immunabwehr und lindert Erkältungskrankheiten.

  1. Holunderbeeren waschen und von den Dolden streifen – z. B. mit einer Gabel und noch grüne Beeren aussortieren, da sie unbekömmlich sind.

  2. Die Beeren zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben, kurz aufkochen und für fünf Minuten köcheln lassen.

  3. Das Sieb in den zweiten Topf hängen. Bei Bedarf mit einem Tuch oder Nussmilchbeutel auskleiden und dann den Beerenbrei durch das Sieb gießen.

  4. In die keimfreien Flaschen fühlen und an einen kühlen und dunklen Ort stellen.

Text: Katja Frenz, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Umweltbildung

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